Tuesday, October 31, 2006

CHAINBREAKER & RUIDOSA INMUNDICIA - live in Potsdam (Bilder)

Noch kurz vor dem ins Bett gehen ein paar Bilder von Chainbreaker und Ruidosa Inmundicia von einem Konzert in Potsdam zusammen mit Under Pressure (10. August 2006).

Ruidosa Inmundicia:






















Chainbreaker:

























RUIDOSA INMUNDICIA – demo ´04 (Tape) DIY



01 - y vuelvo a odiar
02 - indiferencia
03 - callarnos
04 - nunca mas
05 - lo escucharas
06 - el juego que no perdona
07 - de una vez
08 - lobos con hambre
09 - inocencia robada
10 - romper las jaulas
11 - ellos son

THE WORKING DEAD - shirt & demo '06





Neue Berliner Band mit klarer Aussage, vor allem nachdem das mittlerweile keine Selbstverständlichkeit mehr ist, entgegen dem Gähnen, das solche Slogans bei so manchem auslösen würde.

Gibt es noch für 8 Euro oder 10 Euro inkl. Porto bei Herrn Rickert.

In der Band haben manche erst angefangen Instrumente zu spielen, so dass das noch sehr holpert und rudimentär klingt und live eine mittlere Katastrophe ist. Textlich wird einmal mehr mit zitierten Textfragmenten von Bands wie Born Against, Angel Hair, Discharge und Moss Icon szeneimmanent gewettert:

"Consumption, commodity fetishism and the levelling of commodities exchange
Don’ t stop at nothing, don’ t stop at you

You’ re not the finish line for pseudo-individualization and the always-the-same
But still you point your finger at those who stand in line

I’ ll take this lie and give it back to you

For ten years you’ ve been sleeping or fucking or something
I shall judge, judge you from where you stand
a kill-o-sophy that implied a pathetic “war is in my head”

categorical imperative? - roaring laughter!

Sloganized "If you’ re no part of the solution you’ re are a part of the problem",
while the real problem is you. Emancipatory? Another fragment of self-deception

It’ s not only that overweening "you take part in creating the system"
That made you sound like a fuckin’ crammer"

"Battle Hymns of the Slave War", Demo 2006, DIY




Demo CD-R 2006, DIY
1. Death to the Shopping Malls
2. Battle Hymns of the Slave War
3. Friendship Ties & Bloodshot Eyes
4. Clarification (the pathetic bonehead anthem)
5. Outcast song

PDF-Datei


Eine 7" ist in Arbeit; dann hoffentlich mit mehr Kick und weniger lahmarschigen Rocksongs.


Das Demo als limitierte Blechdose:





Und unterschiedlichen Coverversionen in alter DIY Selbstversklavungsmanier:














Genau diese Selbstversklavung (abstrakte Arbeit (ohne Lohn)) wurde in einer Onlinedoku von der Band auf die Schippe genommen:








Flugstunden Update:



I can remember Double B or Heresy doing this.

BOUND (NJ) - 1st (7")

BOUND - 2nd (7")



Über Bound weiß ich leider wenig bzw. gar nichts und wäre über jede weitere Information sehr dankbar. Die Band war aus Leominster, MA und ging später in Hatchetface auf, einer von Bound war auch bei Kid Dynamite und das war es auch schon mit Hintergrundinformationen. Mir fehlen auch die erste 7" auf Stolnacke, die auch die "Halo in a Haystack" 12" von Converge rausgebracht haben und das - anscheinend großartige - Demotape; auch hier bin ich auf Eure Hilfe angewiesen (Tapedubs, Tapetrading der alten Schule etc.). Danke! Über Bound aus New Jersey weiß ich überhaupt nichts! Wer mir Informationen über den Verbleib der Bandmitglieder oder ein eventuelles Demotape zukommen lassen kann, ist ein optiuffi, super Typ. Die erste und einzige 7" von Bound aus NJ auf Spiritfall (Mörser/ Swarm split 7"...) von 1995 ist eine gerne vergessene Single in punkto moshigem Hardcore mit vegan/ vegetarisch und drogenfreier Ideologie. Dabei haben Bound alles was, was die bekanntesten Bands der Sparte so spannend (oder langweilig... je nachdem) macht: kratzige, aggressive Stimme, runtergestimmte Gitarre/ E-Chords, Beatdown Part, Bassdrum folgt dem ChuggaChugga der Gitarre, Marschwirbel auf der Snare und dazu Mid90er Verbrechen wie Overtones ala Snapcase. Im Gegenteil zur ersten Welle dieser Bands, experimentierten Bound auch ein wenig mehr - insofern es diese sehr, sich selbst, einschränkende Musik überhaupt erlaubt -: cleane Gesangsparts, pathetisch gesprochene Stellen oder der Moshpart klingt melodisch aus. Dazu gibt es die obligatorischen Samples ("no means no") und (Film-)Intros. Ideologisch lassen Bound zwar mit einem Statement im Booklet kein Klischee aus:
"Bound lives and encounrages a drug free lifestyle. Only the weak partake in the rituals of today' s chemical induced youth. Bound rejects the consumption, use and abuse of animals. Go VEGetariAN, for the animals, the earth, and your health. End the murder.".1
Hingegen sind ihre Texte wesentlich kryptischer und eher persönlich. Insgesamt erinnern mich Bound sehr an frühe Abnegation (erste 7"), Birthrite aus New York, Blood Of Judas/ Sevin, Outcome, weniger metallische und lärmende Method und natürlich Earth Crisis.

BOUND - selftitled (7") Spiritfall #02 1995/1996
1. Silver Lining
2. Cherish
3. Chain
(192 K OGG, Passwort: bound)


1 ein Punkt, den ich einfach nie verstehen werde: man übt Solidarität mit den gequälten Tieren, aber Menschen/ heutige Jugendliche mit Drogenproblemen sind schwach oder deren Drogenkonsum ist selbst verschuldet und von dieser Solidarität ausgeschlossen. Einmal mehr ein beängstigender Beweis für die Menschenfeindlichkeit vegan/ vegetarischer Ideologie.

7 INCH BOOTS - "walkin' through" 8 Song Demo (Tape) Hopser Prod. 1989



Nachdem ich das Demo schon einmal gerippt hatte und nur wenigen zukommen ließ, habe ich gestern über Google FTP Seiten mit meinem Taperip entdeckt. Was auch immer daran so spannend sein mag, anonyme Dateien ohne jegliche Informationen und den Scharm eines Originaltonträgers ins Web zu pusten, für meinen Teil werde ich es nicht verstehen. Klar, Soulseek und MP3 Blogs sind so schöne Sachen, um Dinge für sich zu entdecken, aber können bei dem Overkill und der Masse einfach nicht mit einer frisch gekauften LP konkurrieren. Vor allem weiß ich von mir selber, dass dabei ein Automatismus entsteht, bei dem krampfhaft versucht wird, alles zusammenzutragen, ohne auch nur jemals etwas davon angehört oder sich intensiver damit auseinander gesetzt zu haben. Und so platzsparend ein I-Pod sein mag, was nützt mir eine This Heat CD auf diesem, wenn ich niemals im Leben deren Textblatt in den Händen halten kann (wer This Heats zweite LP digital besitzt, ohne sich jemals mit den Texten dieser beschäftigt zu haben, ist gelinde gesagt ein Arschloch).
Aber kommen wir zum eigentlich Grund meines Postings zurück (when will this guy ever shut the fuck up?): 7 Inch Boots und deren Demotape. Aus der Band geht später zusammen mit Chronical Diarrhoea und Macabre Funhouse dann übrigens Bohren & und der Club Of Gore hervor. Von den 8 Songs vom Demo landeten dann nur 4 auf der ersten 7", weshalb ich mir dachte, dass dies ein lohnenswertes Posting ist.
1989/1990 kam noch kaum einer auf die Idee von Chuggachugga und Moshcore zu sprechen und es war diese Band aus Deutschland, die etwas vorwegnimmt, was später bis zum Umfallen wiederholt wurde. Eher beinflusst durch kalifornische Power Violence (Infest, Crossed Out...), Straight Edge (Visual Discrimination, Headfirst, No For An Answer...) und 80er Metal Bands (viel Slaughter?) gibt es neben den klassischen Hardcoreknüpplern, langsam stampfende, fies metallische Stücke oder Songparts, die ihrer Zeit voraus waren und leider auch völlig unterbewertet blieben.
Auf der ersten und vor allem der zweiten 7" wird das noch einmal perfektioniert, auf dem Demo bleiben die Songs immer noch unter dem 2 Minutenlimit. Das Spiel auf den Hängetoms und das Abgehackte der runtergestimmten Gitarre (duhduh dahdah duhduhdah duhduhdah wiiiih) vor allem bei "what it means" und "shouldn' t we be angry" finden sich später alle bei Inside Out und dann Earth Crisis oder Chokehold (deren "Life goes on" 7" konnte fast von 7 Inch Boots sein) wieder, wobei ich mir sicher bin, dass die letzten zwei eben eher Inside Out gehört haben als 7 Inch Boots.
Textlich - szenekritisch - und vom Erscheinungsbild - null Macho- und Mackertum - her standen 7 Inch Boots eh eher abseits vom ganzen HC-Treiben, was sicherlich auch dafür gesorgt hat, dass sie sich schnell anderen musikalischen Horizonten zuwendeten, aber gleichzeitig deswegen auch heute noch eine devote Anhängerschaft haben.
Während das Demo selten auftaucht, gibt es die beiden Singles der Band häufig und billig bei Ebay sowie Mailordern.


7 Inch Boots - "walkin' through" 8 song demo (Tape) Hopser Tape Productions 1989
1. intro
2. sick of freaks
3. what it means
4. view
5. out of the water
6. moment of love
7. mutant
8. shouldn' t we be angry
9. strike back
[192 K OGG, Passwort: boots)>


Discographie:
"walkin' through" 8 Song Demo (Tape) Hopser Tape Productions 1989
"everything is relative" Compilation (Tape) No Hate No War #02 1990
"tamped concrete E.P." (7") Snoop Records #03 1990
"Death over Mühlheim - live attacks & studio outtakes" (Tape) Horizon #01 199?
"Drei Lieder für Bruce Lee" (7") Organon #01 199? - aufgenommen Februar 1991

Links:
Bohren & Der Club Of Gore
Chronical Diarrhoea (Kill From The Heart)
Chronical Diarrhoea (Metal Archives)
Erste Single bei Punk-O-Graphie

Dies war sicherlich nicht mein erstes und letztes 7 Inch Boots Posting (was auch für Lash Out und Swiz gilt).

DOOM - shirt



Kommen wir zu einer großen Liebe von mir: Crustpunk, der wahrscheinlich ausgelutschteste Stil mit den immergleichen Texten, Logos, Motiven, Riffs und vor allem den größten Modeopfern und Sektierern des Punk Universums. Mir egal... von frühen Helden bis Anfang/ Mitte der 90er ein wichtiges Kapitel für mich. Dazu gehören auch Doom, deren Output immer recht durchwachsen war, bedingt durch viele Besetzungswechsel etc., aber gerade das Genre und Bands in den 90ern (vor allem Japan) sehr geprägt haben.

Motiv zur "Bury the Debt, Not the Dead" (herrlich!) Split LP mit No Security aus Schweden auf dem nicht so beliebten, dafür an musikalischen Veröffentlichungen umso besseren - zu mindest in der Frühphase - Peaceville Label, aus einer Zeit als man sich um perfekt geraden Druck und gut geschnittenen Shirts noch nicht so gekümmert hat. Motiv in schwarzweiß, der Bandschriftzug... das sind die Sachen, mit denen man zur Oma zum Rasenmähen geht und auf Feten von Kommilitionen seine Ruhe hat.

Links:
Myspace Seite
Wikipedia Eintrag

RORSCHACH - shirt





Original Rorschach Shirt, welches es in unterschiedlichen Farbgebungen gab (von manchen nur je 25 Stück) und auch auf deren Europatour verkauft wurden. Vorne das Cov
er der "Needlepack" 7" und hinten eines der Rorschach typischen monochromen Spiegelbilder.
Das gleiche Motiv in anderen Farbkombinationen würden mich sehr interessieren, das gilt auch für andere Motive (aktuelles US Bootleg, das schwarz weiß Motiv von einem deutschen Label aus der Nähe von Hannover usw.).
Drop me a line.

Links:
Gern Blandsten (das grandiose Label vom Sänger, dort gibt es auch die tolle Discographie CD)
Myspace Seite
Rorschach bei Southern

Sunday, October 29, 2006

SWIZ - "With Ramsey" 1st demo






Bei Jade Tree gibt es weiterhin das komplette erste Demo inkl. Cover/Tray von Swiz als kostenlosen Download und ist definitiv ein Posting wert.


1. Memory
2. Taste
3. Lie
4. Cold
5. Reach
6. Condemn

Cover/Tray
Komplett als ZIP-Datei


Swiz hatte darunter zu leiden, dass sie nicht auf Dischord waren, so blieb ihre grandiose Mischung aus frühem Emocore und treibendem Hardcore immer ein wenig ein Geheimtipp. Was wohl weniger an der Tatsache liegt, dass Dischord als Logo auf einer Platte einen In-Crowd-Stempel vergibt1, sondern eher am Verhalten der Konsumenten an sich, die das, was über dem Tellerrand von Dischord hinaus in D.C. passierte nie wirklich wahrnahmen. Dieses "Dischord = D.C." sorgte allzu oft dafür, dass viele gute Bands eher unbeachtet blieben: so z.B. United Mutation (auch wenn eine Single co-released), Uruku, MFD, Malefice, Images, Thorns, Rain oder Black Market Baby.
In einer Zeit, in der so manche D.C. Band vom anfangs genialen Emocore zum miesen Hardrock überging, blieben Swiz der satte Arschtritt (Black Flag trifft auf Dag Nasty?), sowohl musikalisch als auch in den Texten, in denen eine Menge schmutziger Wäsche - auch szeneimmanenter Natur - gewaschen wurde. So in dem brillianten "Wash":

"If you're waiting for the storm to pass
If you're your waiting for me to forget
Then your conscience will never clear
To see that day come
These wounds will always stay with me
I take what happened seriously
And I will always stay angry at what you call nothing
Lies...Aren't....Exercises
And if you believe them to be true
then you're a bigger fool than I am for ever trusting you
A chameleon can never change it's color
Your scarlet will never wash off
This won't make any difference to you
It'll never make any difference to you
This will make no difference to you
It never made a difference to you
I'll face you straight to Hell"


von der selbstbetitelten 12", Sammich Records #04, 1988

Wohl direkt an Brian Baker gerichtet... (übrigens eine lohnenswerte Anschaffung: die Dag Nasty Aufnahmen mit Shawn Brown am Gesang: Dag Nasty 85 - 86 LP/CD/Cass).

Mit den Aufnahmen des ersten Demos waren Swiz wohl nicht so recht zufrieden, Don Zientara hatte wohl versucht, den Sound Minor Threats "Out of Step" anzupassen. So dass das Tape noch sehr glatt gebügelt klingt und die düsteren, baßlastigen Momente der späteren Aufnahmen hier völlig verblasen.
Das Demo enthält 3 unveröffentlichte Songs - "Reach", "Cold" und "Memory" -, die auf keiner der späteren Veröffentlichungen zu finden sind, weil sie laut Swiz deren Sound nicht repräsentieren würden. Jedoch hat vor allem "Reach" tolle Momente, auch wenn es von der Gitarrenarbeit her sehr nach Dag Nasty klingt. Auch der Gesang ist noch sehr schwach auf der Brust und hat nichts von dem Charisma der späten Sachen, kann jedoch auch an der Produktion liegen. Aber spätestens mit treibenden Gitarrenriff von "Taste" und dem rollenden, trockenen Schlagzeug zieht mich die Band in ihren Bann. Dazu die persönlichen Texte von Shawn, die später immer poetischer und vor allem zynischer ("just put your money where my mouth is and I' ll say anything") werden:

"I've tasted hate
I've touched the hands of fate
And what I know of love
Is what I know of pain
I've touched the fire
I'm not immune to desire
And though I try to deny and hide
It crawls the and climbs the walls inside
The only time I considered the cost
When I was called to pay the price"

später auch auf
der selbstbetitelten 12", Sammich Records #04, 1988

Der dritte Song - "Lie", später auch auf der "Hell Yes I Cheated" LP zu finden - wird später zusammen mit "Wash" eine Hymne meiner frühen Jugend. Minor Threat, Void und Rites Of Spring sind gerne gesehene Gäste auf dem Plattenteller, aber es sind definitiv Swiz (und einem alten Sack) denen ich Tribut dafür zollen muss, mit einem debilen Grinsen und innerlichen Schmunzeln die Pubertät links liegen gelassen zu haben.

Kurz nach dem Demo wird dann der Mitbegründer der Band Ramsey Metcall rausgeworfen und Swiz fingen an Ärsche zu treten. Eben jenes könnt Ihr hier nachempfinden:

SWIZ - no punches pulled (CD) Jade Tree #09 1992

Womit wir wieder bei guten Discographie CDs wären: "No Punches Pulled" enthält alle Vinyl Veröffentlichung inkl. der Outtakes 7" als nicht aufgelistete Tracks, hat ein tolles Layout, alle Texte und tolle Fotos.

Die Vinylveröffentlichungen tauchen dann und wann bei Ebay auf, die "With Dave" 7" gibt es als Neuware bei Bis Aufs Messer, Revelation oder direkt bei Jade Tree.

Absolut lohnenswert auch die Fury EP, die fast die gleiche Besetzung bietet, bloß dass Chris Thompson (später Skull Kontrol, Circus Lupus und Monorchid) hier singt und Shawn Bass spielt (Space Love als MP3).

Swiz Discographie:
Demo #01 (Tape) 1987
Groovy Seque Compilation - Track "Lie" (Tape) DIY 1987
Demo #02 (Tape) 1987
Down (7") Hellfire Records #02 1987
Selbstbetitelt (12") Sammich #04 1988
Hell Yes I Cheated (LP) Sammich #07 1989
With Dave (7") Jade Tree #04 1992
Rejects (7") THD #11 1993
No Punches Pulled (CD) Jade Tree #09 1993
Significantly Live - Track "Sunstroke" (CD) Significant Records #12 2000

Weitere Hörproben:
Ghost
Cakewalk

Links:
Tribute Seite
Swiz Sektion bei Jade Tree
Fotos
Dag Nasty Homepage

Related:
Sweetbelly Freakdown (Swiz Nachfolger Ende der 90er)
Jesus Eater
Retisonic (Jasons neue Band)
Nathan Larsons Homepage






1 Jemand von The Hated hierzu mit einer konträren Meinung:
"but we weren't in Ian's circle of friends, so although we played with those [bands] a lot and Ian helped us book a tour, he didn't want us on the label. We were also a bit younger than those folks, and slightly too hippy."

HC/Punk Shirts


Gestern bin ich über diesen Blog gestolpert und musste einmal mehr daran denken, dass ich ursprünglich mal vorhatte, eine komplette Homepage zu gestalten, die im Gegenteil zur T-Shirt Sektion bei How' s Your Edge, auch Dinge fernab des Mid90er Mosh, NYHC und vor allem Youth Crew Kontextes zeigen würde. Da ich aber zu faul war/bin und das Ganze wahrscheinlich zu sehr ausgeartet wäre (Ihr wisst, was ich meine), werde ich ab sofort den Blog nutzen, alle Tage mal das ein oder andere Shirt zu posten. Wo der Unterschied zwischen einer Briefmarkensammlung oder den Gartenzwergen und einem Schrank voller Punkshirts (oder nun ja auch Tangas mit Bandlogodruck) liegt? Der Gebrauchswert ist höher als bei einer Briefmarkensammlung und den Gartenzwergen (in seiner Funktion als Kleidung), man unterstützt finanziell Bands bzw. ermöglicht diesen erst das Touren etc.. Das Augenzwinkern war gratis.

Fugazi hatten dazu eine andere Meinung:

When we have nothing left to give
There will be no reason for us to live
But when we have nothing left to lose
You will have nothing left to use
We owe you nothing you have no control
Merchandise keeps us in line
Common sense says it's by design
What could a businessman ever want more than to have us sucking in his store
We owe you nothing
You have no control
You are not what you own

von der "Repeater" LP, Dischord #44, 1990

Aber zu dem Zeitpunkt hatten Fugazi mit ihrer Boykotthaltung den gleichen Durchblick wie die Hirnathleten von The International Noise Conspiracy ganze 10 Jahre später, einen etwas realistischeren Blick auf die Verhältnisse gibt es bei Fugazi wohl ansatzweise erst mit "The Argument".

Wie auch immer...




BOLZ'N - Repoman Records - Teil 2




BOLZ'N - Spalt>Funktion (CD) Repoman Records #02 2006











Dies ist eine remasterte Version des Bolz'n Albums, das zuvor auf Vinyl bei React With Protest erschienen ist. Eben jene LP habe ich genauso wie die zuvor auf Ulan Bator erschienene 7" von Bolz'n wieder verkauft, und zwar aus einem einfachen Grund: sie klangen einfach scheiße. Kinners, es ist wirklich ein riesen Spaß, Platten zu veröffentlichen und Bands die Möglichkeit zu bieten, ihren Kram unter die Menschen zu bringen, aber beim Veröffentlichen von Vinyl sollte man an Pegel, das Mastering und die Länge denken. Die Single war ca. 14 oder gar 15 Minuten lang, mit einem ordentlichen Mastering ist das sicherlich machbar, aber nicht bei der Musik von Bolz'n, die bei dieser Länge zu einem Grundrauschen verkommt und auch das musikalische Können wieder verschleiert. Bei der LP war es sicher nicht die Länge, denn für die 31 Minuten ist das Format perfekt. Versteht mich nicht falsch, ich habe auch einen sehr emotionalen Zugang zu Musik und meine Lauscher stören sich nicht an Proberaumaufnahmen von Patareni und Agathocles, aber mit der Schwemme der Veröffentlichungen und der Menge der Tonträger, die sich zu Hause ansammeln, wird man immer audiophiler in Bezug auf das, was man mit seinem hart verdienten Geld kauft. So ist es umso erfreulicher, dass diese CD das gereifte Können von Bolz'n einfängt (auch die Songs der Single wurden neu aufgenommen und knallen nun). Live schwächelte die Band bisher ein wenig - zumindest die Konzerte, die ich gesehen hatte -, was zum einen am teils wilden Zusammenspiel lag (eben jenes machen bisher US-amerikanische Helden um einiges besser, die live blind zusammenspielen, ohne Einsätze zu verpassen, ständig Blickkontakte wahren müssen etc. und einfach wie aus einem Guss klingen) und zum Anderen an Konzerten im Sektenkontext, bei denen die Bands in den entsprechenden Clubs einfach so oder so einen Scheißsound hatten, so dass das technisch hochversierte Spiel von Bolz'n einfach zum Brei wurde und viele Feinheiten einfach verloren gehen.

So entfaltet sich das Können von Bolz'n für mich erst mit dieser CD. Brutal technischer Grindcore mit teils gekreischt, kratzigen und dann wieder gegrunzten Vocals, die - so mein Eindruck - fast ohne große Effektspielerei aufgenommen wurden. Was Bolz'n für mich spannend macht, sind die Mathcore und Noisecore Einlagen, die jedoch nicht aneinandergereiht wurden, sondern fließend Teil der einzelnen Songs sind, eben jenes trifft auch auf die Geräuschcollagen und elektronischen Zwischenparts zu, die viel von frühen Industrial, Tapeloop und Avantgarde Sachen (This Heat, Throbbing Gristle...) haben. Und so ist mein Lieblingsstück auch "Ides" - neben "Druckwelle" und "Totstellen" -, welches sich über Minuten hinweg erst aufbaut und dann die letzten Sekunden die Abrissbirne schwingt.

"Spalt>Funktion" ist für Bolz'n ein wunderbarer Ausgangspunkt für die weitere Entwicklung der Band, von der ich mir noch eine höhere Dichte und Präzision erhoffe. Manchmal scheppert mir das Drumming zu sehr - übrigens live eine Augenweide -, jedoch weiß ich nicht wie die Aufnahme von statten ging, denn es klingt so, als ob beim Drumsound im Studio nicht allzu viel nachgeholfen wurde (ob Sounds verrückt, ausgewechselt, repariert wurden, mit Triggering gearbeitet wurde usw.). Klingt nach Pilotspur und dann Drumtake und gut ist, was die Band mir schon wieder sympathisch macht. Lasse mich da aber auch gerne korrigieren, bzw. ich bitte darum. Ein weiteres Album der Band wäre definitiv Relapse reif (meine Meinung).

Kurz offtopic: Während ich die CD mehrmal angehört habe, habe ich nach Reviews und weiteren Einträgen zu der Band und ihrem musikalischen Output gesucht und es scheint so, als ob die neue Mailorder- und Zinekrankheit immer schlimmer wird: Promoschreiben abschreiben oder im Falle von Bolz'n einfach 1:1 Beschreibungen von anderen Mailordern bzw. Onlinezines abzuschreiben. Mir ist es auch klar, dass es eine Kackarbeit ist, Platten, die man verkaufen will/muss, jedes Mal für den Käufer zu beschreiben und dass sich da eine Bequemheit einschleicht, aber muss das zu Lasten von Kritik und der eigenen Meinung sein? Womit wir wieder beim kulturindustriellen Betrieb wären.

Offtopic CD aber on topic Bolz'n: die Band spielte live auch beim Köpifest, bei dem ein buntgemischtes Publikum, teils angetrunken, teils alten Punkritualen folgend, tanzte. Vor dem Set von Bolz'n machte der Bassist in Richtung Publikum eine Ansage, dass die Band das Set sofort beenden wird, wenn a) "dumme Machosprüche fallen" (wohl in Bezug auf die Sängerin) und b) das Tanzverhalten zu sehr ausartet. Dazu möchte ich zwei Dinge sagen: weder ein biologischer Mann und schon gleich gar nicht diese paternalistische Haltung werden a) unterbinden, wenn es auf diese Art und Weise gefordert wird, zu mal hier im Vorfeld schon das Publikum unter Generalverdacht gestellt wird (eventuell in der Köpi auch berechtigt... hahahahaha). Zweitens: wer sich gegen die ewigen, meist männlichen Tanzrituale ausspricht, sollte auch sich miteinschließen, denn was dem Publikum verboten wird, aber dann selbst mit männlichem Rockgestus - Ausfallschritt, Instrument schleudernd, sabbernd - auf der Bühne geboten wird, ist nicht nur voller Kontradiktionen sondern auch Hierachien schaffend (zusätzlich zu den Hierachien erhöhte Bühne - Publikum, Machinstrument Mikrofon - Publikum, "Kunst-Schaffende" - Publikum etc.). Wobei ich mich eh frage: wer führt zu Bolz'n Slamdance auf? Wenn die Band live spielt, stehe ich mit offenem Mund vor der Bühne und starre dem Gitarristen auf die Finger oder dem Schlagzeuger gespannt zu. Die Intensität von Bolz'n Shows hin oder her: Grüße aus der P.C.-Hölle.

Zurück zur CD: kaufen, wer den Hirngrind liebt.

Wer wie ich den Kaffee und die Zeitung morgens mit Today Is The Day genießt, mit Dillinger Escape Plan und Candiria joggen geht und Naked City, Painkiller, Dying Fetus und Cephalic Carnage für prima Unterhaltung hält, kann hier blind zugereifen.

Hörbeispiele (von Aversion):
"Totstellen"
"666 Hektopascal"

Konsum:

Leider weiß ich nicht was die CD inkl. Porto kosten soll, aber fragt einfach mal nach:
Repoman Records

Ansonsten gibt es sie auch wieder bei einigen Mailordern:
Greed Records
Bis aufs Messer

Die 7" gibt es vielleicht noch hier:
Ulan Bator
Postbox 35 05 12
10214 Berlin

LP Version:
React With Protest


Links:
Homepage
Myspace Seite
7" Review bei Aversion
CD Review bei Aversion
HXCMP3 Seite

Abartige miese Reviews, die ich noch gefunden habe:
Schwermetall.ch
Powermetal.de
(wie immer explizit darauf hingewiesen werden muss, dass eine Frau singt!?)

Saturday, October 28, 2006

LUZIFERS MOB - Repoman Records Special - Teil 1


Das neu gegründete Label Repoman Records (ob man sich bei der Namensgebung auf den durchgeknallten Film gleichen Namens von 1984 bezieht?) beglückt uns schon mit seinen ersten zwei Veröffentlichungen mit richtigen Krachern. Bleibt zu hoffen, dass diesen Outputs noch weitere feine folgen werden, denn so eine ironischen Selbstbeschreibung erzeugt zu mindest bei mir den Wunsch nach mehr:


"REPOMAN ist gegen Dummheit auf Messageboards [...] REPOMAN mag die Musik von Iggy Pop, unterstützt Intelligenz jeglicher Coleur und Positive Mental Attitude!"


So, nun aber alles der Reihe nach.




LUZIFERS MOB - complete 50 song discography (CD) Repoman Records #01 2006










Eine Band, die nicht nur die Eier hatte sich nach einer Zeile in einem Uns Udo Song zu benennen, sondern auch diese dazu, einen Stil in Deutschland zu zelebrieren als dieser a) schon sehr ausgelutscht war und seine Hochphase gerade hinter sich hatte, b) nur von wenigen in vergleichbarer Qualität dargeboten wurde und deren Tonträger auch für die Nichtnerds unter den Nerds erhältlich oder überhaut bekannt waren (Pink Flamingos, Necrophilicas, Corrosive, Hartsoeker...) und c) im Gegenteil zu anderen - wie KHS richtig erkannt hat - "stet
s wesentlich interessanter [waren], weil [sie] einfach live spielten und sowohl auf Platte als auch auf der Bühne richtig bolzte, ohne jemals in dieses Hasenfickerschlagzeuggerammel zu verfallen [und] außerdem hatten und haben die Jungs hier einfach mehr Humor[...]" (Hervorhebung von mir).

Im Gegenteil zu anderen Bands, die sich da Power Violence oder heute Fastcore schimpften, hatten Luzifers Mob hingegen immer den Mumm, weiterhin dem treibenden Gebolze auch den ein oder anderen Punk Rock Part und das 1:1 Zitat eines Crust Bass Parts (brilliant auf der 7"),l schräge Gesangs- bzw. gesprochene Stellen (siehe Songs der Split LP mit Golgatha) oder - könne Ihr sagen was Ihr wollt - die Huldigung der ein oder anderen Cleveland Band entgegen zu setzen. All dies taufte die Band "Todespunk", was eine Gruppe Norweger mit miesen Bärten - unabhängig ihrer frühen Brillianz - ziemlich bitter aufstossen dürfte, da der "Deathpunk" somit schon besetzt war. Für mich waren Luzifers Mob durch ihre Musik in Verbindung mit dem Humor ("Menschenmüll abgepackt in Jogginghosen") und vor allem auch dem Mittelfinger, der auch live eingefangen wurden oder sich textlich durch ihre komplette Schaffensphase/Tätigkeiten der Bandmitglieder neben der Band (man denke nur an Zenkers geniale "Die Welt dreht sich auch ohne Dich, Arschloch" Kolumne im Plot Fanzine) durchzieht, ein absoluter Lichtblick in Deutschland. Und mir will partout auch keine andere Band einfallen, die das nach 1996 noch einmal so einfangen konnte, ohne zur reinen Covercombo von No Comment, Crossed Out, Desecration, Drop Dead, Infest (wäre hatte das gedacht) oder dann Spazz zu verkommen, lasse mich jedoch auch gerne vom Gegenteil überzeugen.

Auch live konnte die Band mich in ihren Bann ziehen, erlebte ich doch damals als Youth Crew Hardcore und Death Metal geschädigter Straight Edge Gumbo einen wahren Kulturschock in Süddeutschland, den Bands wie Zorn, Dawnbreed, Kurt, Mine, Cwill, Ambush, Hammerhead und eben der Mob mir verpassten (oftmals ein Faustschlag auf mein ideologisch verblendetes Fressbrett... hahahaha).

Aber widmen wir uns nun wirklich der Discographie CD zu, welche in einem Digipack - für mich eine wirklich relevante Verpackung für dieses Medium, die viel zu selten umgesetzt wird - mit Grabsteinoptik, die sich auf das 10 jährige Todesdatum der Band bezieht, steckt. In einem zwölfseitigen Extrabooklet gibt es Linernotes, die Texte, eine ausführliche Discographie, das Skandalposter der Split LP (eine schöne Erfahrung mit Druckereien für X-Mist Records), einigen Flyern sowie Livebildern. Für den wahren Todespunk gibt es eine handnummerierte Version inkl. Button, Zertifikat, Rasierklinge, Handnummerierung und Aufkleber (halt der ganze Punkrock Schmarrn) und sieht dann so aus:























Für die Discographie wurden alle Aufnahmen remastered, was den Songs richtig gut getan hat und definitiv mehr Arsch tritt. Leider fehlen auf der CD die letzten 5 oder 6 Songs, die die Band aufgenommen hat: sie waren für eine Compilation geplannt, diese kam nie raus und das Tape - und der Kontakt zu der Person - ging leider verloren.

Bei den ersten zehn Songs handelt es sich um die 7", die ursprünglich auf Skuld erschienen ist. Wahrscheinlich die von mir am meisten gehörten Songs respektive meist gehörteste Tonträger vom Mob. Zehn Mal ohne Schnörkel auf die Omme und alleine wegen dem Intro Gold wert. Darauf folgen die vier Tracks der "Close your eyes and see death" 7" Compilation (mit Wounded Knee und Capitalist Casualities), die damals auf Re-Education rauskam. Die drei Tracks, der Whispers Compilation (einmal mehr aus Skuld Records), habe ich zuvor nie so wahrgenommen, was bei einem Doppel LP + 7" Sampler mit ca. 40 Bands und der Länge der Mob Songs vielleicht verständlich ist, jedoch sind die gleichen Songs auf auf dem Demotape, haben hier - da neu aufgenommen - den definitiv besseren Sound. "Quadratisch, praktisch, nicht so gut" knallt hier richtig. Danach folgt das, was ich mir so sehr gewünscht hatte: die überarbeiteten Songs von der Split LP! Im Original klangen diese nie so gut wie die Single, weshalb auch diese von mir so oft aufgelegt wurde. Den Linernotes kann man entnehmen, dass die Überarbeitung dieser Songs eine richtige Scheißarbeit war, aber genau diese hat sich wirklich gelohnt. Elf mal Power, Power, Power und vielleicht vom Songwriting her die besten Stücke der Band ("Azzuro" (hat jemand Crossed Out gesagt?), "Der Mann der schneller zieht als sein eigener Schatten", "Fürst Uranov" etc.). Alleine diese elf Songs rechtfertigen den Kauf der CD. Schnell noch das feine Raw Power Cover auf der Skuld & Profane Existence Flexi Compilation, der Plot Compilation track und die Livesongs des "Up For Grabs" Sampler. Zum Abschluss gibt es noch das Demotape der Band, welches damals wohl mit einem Zweispurgerät aufgenommen wurde und hier das erste Mal in annehmbarer Qualität zu hören ist.

Und so sind nach nicht einmal 44 Minuten 50 Songs vorbei und ich um einiges glücklicher.
Unabhängig meiner Liebe zum Mob hebt sich diese Discographie deutlich von der Schwemme lieblos aufgemachter, hingeklatscher Zusammenstellungen anderer Bands ab. Meine Kaufempfehlung für jeden, der sich für die Sternstunden des Hardcores und Punks in Deutschland interessiert (oder einfach nur sein Original Vinyl schonen will).


Die CD gibt es für zwölf Euro inkl. Porto direkt beim Label:
Arif

Oder bei diesen Mailordern:
Greed Records
Bis aufs Messer

Die Vinylveröffentlichungen von Luzifers Mob stehen in vielen Secondhandläden oder Mailordern in Deutschland oder tauchen regelmäßig bei Ebay.de auf.

Links:
The New Senstations (Zenkers neue Band)
deren Myspace Seite
Briegel (Band mit Luzifers Mob Leuten)
Diavolo Rosso Fotos (auch mit Ex-Mob Leuten)

Livebilder:
Bobtorture

Hörproben (anfangs hatte ich den Myspace Player mit den Mob Songs hier eingefügt, wusste aber nicht inwiefern dies zulässig ist (funktioniert hat es) und habe das wieder entfernt):
Myspace Seite von Luzifers Mob

Luzifers Mob Discographie:

"self titled" demo (Tape)
DIY "Benefiztape for die Anti-Knastwerkstatt Köln" Compilation (Tape)
DIY "three steps behind the sun" Compilation (Tape)
DIY "squeal or blurr" Compilation (LP) Blurr Fanzine
"self titled" EP (7'') Skuld Releases
"close your eyes and see death" Compilation (7") Re-education
"whispers" Compilation (DoLP + 7") Skuld Releases
Split mit Golgatha (LP) X-Mist Records
"die human race" Compilation (Flexi 7") Profance Existence & Skuld Releases
"plot" Compilation (LP) X-mist Records "up for grabs" Compilation (LP) E-quality Records










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